15 SEVERIN VON ECKARDSTEIN: „Vom Irdischen zum Licht“
// Severin von Eckardstein KlavierIlmari Hannikainen op. 11b (1915/1916)
Johannes Brahms Ballade op. 10 Nr. 1
Carl Nielssen „Theme and Variations“ op. 40
Nikolaj Medtner/von Eckardstein
aus „Suite-Vocalise“ op. 41 Nr. 2 (1931)
Nikolaj Medtner
Romantische Skizzen für die Jugend op. 54 (1933)
Ludwig van Beethoven Klaviersonate op. 111
Nr. 15
28Jul
Sonntag | 17:00 Uhr
Reepsholt | Kirche
Konzert: 44 € | 33 €
Kinder / Schüler*innen: 6 €
Das Programm dieses Abends entführt auf zwei Reisen: Die erste Konzerthälfte widmet sich der sagengeschwängerten nordischen Sphäre, die zweite hat die strukturell kunstvolle Kontinentalwelt im Blick, welche konstruierter, aber nicht weniger ausdrucksstark daherkommt. Beide „Exkursionen“ beginnen friedlich melancholisch, um über steinige Wege in einer Art Verklärung zu enden.
Der Finne Hannikainen geleitet in die Gefilde unbeschwerter Kindheit, ähnlich wie es Medtner in seinen romantischen Skizzen tut; beide waren große Pianisten ihrer Zeit. Medtners Musik ist etwas komplexer und verbindet russische Seele mit deutschem Konstrukt und architektonisch generierter Dramaturgie. Brahms‘ erste Ballade ist eine Anlehnung an Herders makabre Erzählung „Edward“ und bildet einen logischen Übergang zu Nielsens herben, harmonisch erstaunlich innovativen Variationen, die den Hörer in einen irrealen Zustand entlassen.
Die letzte Klaviersonate Beethovens beschließt den Abend und hat auf den ersten Blick wenig mit den ihr vorangestellten romantischen Skizzen gemein. Doch Medtner liebte vor allem das Erhabene der Ikone Beethoven. Diese wirkt nach den abstrakt wehmütigen Skizzen wie eine mahnende Statue und fasst in unnachahmlicher Weise all das zusammen, was durch die vorangehenden Werke in ihrer Gesamtheit erlebbar gemacht wurde: Musik als Reise vom Irdischen zum Licht.
„Das ist das Faszinierende bei diesem Pianisten: Alles erscheint einfach, wenn er spielt. (…) Severin von Eckardstein verfügt über etwas, das man nicht erlernen kann. Die Musik ist seine Natur, und das Klavier ist das Instrument, das er dazu bestimmt hat, sie uns zu vermitteln.“ Crescendo, Brüssel 2014