Varga Quartett Wien

Joseph Haydn war bereits 65 Jahre alt, als er 1797 die sechs Streichquartette op. 76 komponierte. Sie gelten als seine Quintessenz aus vierzig Jahren Quartettkomposition, in denen er fast 80 Werke für diese Besetzung schrieb. Das d-Moll Quartett des Opus, das durch die fallenden Quinten am Anfang seinen Beinamen erhielt, frappiert durch die spannende Kombination verschiedener Satzmodelle, mit der Haydn einen Ausblick auf die Möglichkeiten der Streichquartettform gibt und seinen Nachfolgern den Weg bereitete.

Franz Schubert hat schon als Jugendlicher einige seiner berühmtesten Werke geschaffen. Seine Vertonung von Goethes Erlkönig schrieb er mit 17 Jahren; „schon“ zwanzig Jahre alt war er, als er im Februar 1817 Mathias Claudius’ Gedicht Der Tod und das Mädchen in Musik setzte. Sieben Jahre später machte er einen Ausschnitt dieses Liedes zum Variationsthema im 2. Satz seines sicherlich berühmtesten und düstersten Streichquartetts, das aufgrund des Lied-
zitates den Beinamen „Der Tod und das Mädchen“ trägt.

Mit diesem Konzert gibt das Varga Quartett in der wunderschönen Deichkirche in Carolinensiel sein Debüt beim Musikalischen Sommer in Ostfriesland. Das 2007 gegründete Ensemble gehört gegenwärtig zu den etabliertesten Kammermusik-Ensembles Wiens und wird bei Konzerten weltweit insbesondere für seine originelle und brillante Interpretation der Wiener Klassik gefeiert.